Neue EU-Richtlinie Trinkwasser

Mehr Vertrauen in Leitungswasser schaffen​

Mit der neuen Trinkwasserrichtlinie will die EU-Kommission das Vertrauen in Leitungswasser europaweit stärken. Die Brüsseler Empfehlungen enthalten unter anderem kostenloses Leitungswasser in Restaurants und lassen zudem einen wichtigen Nebeneffekt erhoffen: die Reduzierung von Plastikmüll.

Die meisten Menschen haben Vorurteile, im Ausland Wasser aus dem Hahn zu trinken. Auch in Cafés oder Restaurants wird es eher gemieden. Laut Europäischer Kommission liegt das Risiko einer Gesundheitsgefährdung dabei gerade mal bei 4 Prozent. Mit der neuen Trinkwasserrichtlinie soll die mögliche Gesundheitsgefährdung durch neue Grenzwerte auf unter 1 Prozent sinken.

Erwünschter Nebeneffekt: weniger Plastikmüll

Mehr Vertrauen in Leitungswasser schaffen kann Plastikmüll vermeiden. Trinken mehr Menschen Leitungswasser aus dem Hahn, so wird weniger Wasser in Plastikflaschen abgefüllt und verkauft. Schätzungen gehen davon aus, dass der Wasserkonsum aus Plastikflaschen um bis zu 17 Prozent gesenkt werden kann – das ist gut für die Umwelt, die Gesundheit und unser Portemonnaie.

Warum gelten die neuen Regeln nur als Empfehlungen?

Der unverbindliche Charakter der neuen Richtlinie erhöht die Chance, dass diese im Parlament und im Europäischen Rat gut angenommen wird. Die Entscheidung, ob daraus verbindliche Gesetzte werden, liegt bei den Mitgliedsstaaten selbst. Wie wichtig es den Europäern ist, sicheren Zugang zu sauberem Wasser zu haben, zeigte die Europäische Bürgerinitiative „Wasser ist Menschenrecht“. 1,7 Millionen Menschen zwischen Irland und Zypern hatten diese unterschrieben.

Ein wichtiger Teil der neuen Richtlinie empfiehlt zudem, dass Restaurants und Kantinen Leitungswasser kostenlos anbieten – ein wichtiger Schritt, das Leitungswasser als Trinkwasser salonfähig zu machen. Neben der neuen Richtlinie sollen auch neue Qualitätsstandards und zusätzliche Kontrollen dazu beitragen.