Mit rund 61 % wird das deutsche Trinkwasser vorwiegend aus echtem Grundwasser gewonnen. Oberflächengewässer tragen mit ca. 31 % ihren Teil dazu bei. Hierzu zählt man Fluss-, See- und Talsperrenwasser, angereichertes Grundwasser (überwiegend aus planmäßig versickertem Oberflächenwasser, Grundwasser und ggf. Uferfiltrat) sowie Uferfiltrate. Zu guter Letzt hat Quellwasser einen Anteil von ca. 8 %.
Grundwasser galt in der Vergangenheit im Vergleich zu oberirdischen Gewässern als gut geschützt gegenüber anthropogenen Verunreinigungen. Doch Reinigungs- und Rückhaltevermögen der überlagernden Bodenschichten wurden überschätzt. Die systematische Überwachung der Grundwasserbeschaffenheit durch die Bundesländer hat gezeigt, dass der gute Zustand unseres Grundwassers gefährdet ist. Die Schadstoffbelastung im Leitungswasser steigt durch Medikamente, Pestizide oder Mikroplastik stetig.
Laut Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND) haben einige Wasserwerke bereits Schwierigkeiten, die laut Trinkwasserverordnung vorgeschriebenen Grenzwerte für Schadstoffe im Trinkwasser einzuhalten. Diese Spurenstoffe sind bereits im Trinkwasser nachzuweisen.
Wen Sätze wie „Es ist richtig, dass gewisse Schadstoffe beziehungsweise sogar Giftstoffe im deutschen Trinkwasser vorhanden sind. Jedoch liegt der prozentuale Anteil dieser Substanzen unter den gesetzlichen Grenzwerten.“ ebenfalls nicht zufrieden stellen, den möchten wir in diesem Ratgeber über verschiedene Filter und deren Einsatzmöglichkeiten informieren.
Wasserfilter steigern die Wasserqualität erheblich. Neben den bereits erwähnten Schadstoffen reduzieren Wasserfilter unter anderem auch die Kalkbildung und den Chlorgehalt.
Heißgetränkefilter
Heißgetränkefilter dienen vor allem der Geruchs- und Geschmacksverbesserung Ihres Wassers. Ganz nebenbei verlängert ein Heißwasserfilter die Lebensdauer Deines Heißgetränkeautomaten durch die Vorbeugung von Kesselstein. Eingesetzt werden sie hauptsächlich in Kaffeevollautomaten und Tafelwasseranlagen mit Heißwasserfunktion.
Anhand der auf dem Filter angegebenen Porengröße ist die Tiefe der Filtration zu erkennen.
Kaltgetränkefilter
Hauptsächlicher Einsatz für Kaltwasserfilter sind Tafelwasseranlagen und Kaltgetränkeautomaten. Sie reduzieren den Chlorgeschmack und -geruch sowie Schwebstoffe. Die meisten Wasserfilter für Kaltgetränkesysteme eliminieren Protozoenzysten und entfernen Bakterien. Partikel und Schwebstoffe werden je nach angegebenen Porengröße (siehe Angabe in Mikrometern auf dem Filter) heraus gefiltert.
Aktivkohle entfernt aus dem Wasser durch Adsorption (Anreicherung von Stoffen aus dem Wasser an der Oberfläche eines Festkörpers) gelöste organische Spurenstoffe, wie Medikamentenrückstände oder Pestizide. Ionische Substanzen wie Mineralien oder Salze bleiben im Wasser jedoch enthalten. Aktivkohlefilter müssen häufig gewechselt werden, da ansonsten ein hohes Risiko der Verkeimung besteht. Je härter das Wasser, desto häufiger sollte man den Filter austauschen.
Kombi Filter: Aktivkohle & Membran: Einige Filter nutzen sowohl einen Aktivkohleblock als auch eine Kapillarmembran zur Tiefenfiltration des Wassers. Die Kapillarmembran besteht aus einer dünnen Schicht aus feinsten Kapillarfasern. In den Wänden der Kapillare befinden sich kleine Kanäle, deren Durchmesser sich von außen nach innen verkleinert. Größere Schmutzteilchen werden auf der Oberfläche der Kapillare festgehalten (Oberflächenfiltration), die kleineren Teilchen dringen in das Innere der Kanäle ein, bis diese an die kleinsten Poren stoßen (Tiefenfiltration).
Ionenaustauscher sind in der Lage, bestimmte Anionen bzw. Kationen im Wasser durch andere Ionen gleicher Art zu ersetzen. Dadurch werden unerwünschte Salze aus dem Wasser entfernt und entsprechend enthärtet. In regelmäßigen Abständen müssen Ionenaustauscher ausgetauscht werden, bzw. regeneriert werden. Hierzu sollte man die Herstellerangaben berücksichtigen.
Umkehrosmose bezeichnet den Prozess, wobei Wasser unter Druck durch eine semipermeable Membran getrieben wird und hinterlässt dabei neben allen suspendierten Partikeln, einen Großteil aller ionisierten oder hinreichend großmolekularen Stoffe. Auch bei der Umkehrosmoseanlage müssen in regelmäßigen Abständen die Vorfilter (Sedimentfilter), Nachfilter (Aktivkohlefilter) und/oder Membranen ausgetauscht werden, um eine Verkeimung zu verhindern.
Grundsätzlich empfehlen wir einen Wechsel der Filter alle sechs Monate und einen Wechsel der Membrane alle zwei Jahre.
Sedimentfilter lagern Teilchen, sogenannte Schwebstoffe, unter dem Einfluss von Gewichts- oder Zentrifugalkraft, aus dem Wasser ab. Diese Schwebstoffe sind im Wasser enthaltene mineralische oder organische Feststoffe.
Membranfilter pressen das Wasser durch eine dünne, mikro-poröse Membran, deren Durchlässigkeit von der Größe ihrer Poren abhängt: Partikel, die kleiner als die jeweiligen Poren des Membranfilters sind, passieren die Membran, während größere zurückgehalten werden. Als Materialien für die Membrane-Schichten werden mittlerweile, je nach Anwendung, die verschiedensten Materialien eingesetzt.
Wasserfilter sind im Gegensatz zu Umkehrosmoseanlagen leichter zu installieren und sind kostengünstiger.
Ein Wasserfiltersystem ist bei sichtbaren Verunreinigungen ideal, um diese zu entfernen und die Wasserqualität deutlich zu verbessern. Zusätzlich zu sichtbaren Partikeln entfernt eine Umkehrosmoseanlage auch gelöste Materialien, die in Deinem Wasser einen unangenehmen Geruch oder Geschmack verursachen können und liefert Dir hochwertiges Wasser, das Dir ermöglicht, den Geschmack von Getränken aus Umkehrosmose Wasser wirklich zu genießen.
Mit einem Wasserfilter bleiben Mineralien und Vitamine im Wasser erhalten, wohingegen eine Umkehrosmoseanlage bis zu 99 % aller mineralischen und chemischen Stoffe im Wasser entfernt. Natürlich kann man dem Osmosewasser aber auch durch einen nachgeschalteten Mineralfilter wertvolle Mineralien zurückgeben. Wie Du siehst, kommt es ganz auf Dein eigenes Bedürfnis an.
Solltest Du noch Fragen haben, wir beraten Dich gerne.